Wie weit darf Satire gehen?
VERLÄNGERT! - BIS 11. März 2018 Ausstellung
Wie weit darf Satire gehen?
Diese Frage wirft das eine oder andere Cover des deutschen Satiremagazins unweigerlich auf.
Titanic lotet Monat für Monat schonungslos die Grenzen der Satire aus - sowohl auf inhaltlicher als auch juristischer Ebene.
So wurden seit der Gründung im November 1979 bereits über 30 Ausgaben der Titanic verboten. Schadensersatzansprüche trieben die Titanic sogar schon bis an den Rand der Insolvenz. In dieser Ausstellung wird eine Auswahl der besten Titanic-Covers aus über 30 Jahren gezeigt.
Zum Beispiel auch das Cover der Ausgabe April 2010 mit einer Zeichnung von Rudi Hurzlmeier, auf dem ein Priester in zweideutiger Pose vor dem Jesuskreuz dargestellt wird.
Diese Veröffentlichung allein hatte achtzehn Strafanzeigen wegen angeblicher Beschimpfung religiöser Bekenntnisse und Volksverhetzung zur Folge. Diese wurden allerdings vollinhaltlich von der Staatsanwaltschaft abgewiesen.
Aber nicht nur Covers und der subversive Inhalt des Magazins, auch Aktionen wie die legendäre Buntstiftwette des damaligen Chefredakteurs Bernd Fritz bei „Wetten, dass..?“ im September 1988, und fingierte Wahlveranstaltungen für die FDP oder SPD sorgten für Aufregung.
2004 gründeten Titanic-Redakteure die Partei „die PARTEI“, die bei der Europawahl 2014 einen Sitz im Europaparlament erhielt, vertreten durch den ehemaligen Chefredakteur und Satiriker Martin Sonneborn.